Zwei Vorträge nehmen Rückschau auf das Leben und Wirken des 1888 in Ravensburg gebürtigen Benediktiners Raphael (Josef) Walzer. Am Haus seiner Familie in der Herrengasse befindet sich heute noch eine gestaltete Erinnerungstafel mit seinem Abtswappen, die vor etwa 30 Jahren erneuert wurde, zum Oberschwäbischen NS Gedenkweg gehört und seinerzeit vom Ravensburger Oberbürgermeister und dem Beuroner Erzabt offiziell enthüllt wurde.
Der Referent, Bruder Jakobus Kaffanke OSB, aus dem Kloster Beuron, spricht über den Lebensweg Walzers in Ravensburg, seinen Eintritt in das Benediktinerkloster im Oberen Donautal, seine Weihe zum Erzabt von Beuron 1918 und seinen erfolgreichen Weg bis 1935. Wegen großer Spannungen mit den damaligen politischen Machthabern musste der Benediktiner Raphael Walzer emigrieren und kehrte erst wenige Jahre vor seinem Tod nach Deutschland zurück. Der Referent des Nachmittags, Bruder Jakobus, hat gemeinsam mit dem Tübinger Kirchengeschichtler Joachim Köhler 2008 einen umfassenden Sammelband dazu veröffentlicht.
Den zweiten Vortrag des Nachmittags gestaltet die Freiburger Psychologin, Katharina Oost, mit einer Darstellung des Weges der jüdischen Philosophin Dr. Edith Stein, die 1922 zum Katholizismus konvertierte, 1933 in Köln in den Orden der Teresia von Avila eintrat und 1942 in Auschwitz umkam. Ab 1927 kam sie etwa zwanzig Mal ins Donautal zu stillen Tagen und fand in Erzabt Raphael ihren geistlichen Begleiter bis zu ihrem Tod.
Anmeldung und weitere Infos https://keb-rv.de/index.php?Page_ID=3&s_id=7&e_cat_id=2&e_id=716#e_id716
Die Suche nach einem neuen Bischof fällt mit der prekären Lage der Kirche zusammen. Der Missbrauchsskandal hat sie in eine tiefe Krise gestürzt, deren Ende nicht abzusehen ist. Tausende und Abertausende drehten aus und/oder drehen der Kirche den Rücken zu.
Der Referent, Prof. Dr. Andreas Holzem, geht im Vortag den Fragen „Auf welche Weise kann aber - wie es in einer der Reformbeschlüsse des Synodalen Wegs fordert - das Kirchenvolk mit einbezogen werden?“, „Gibt es historische Vorbilder dafür?“ an diesem Abend nach.
Jenseits des Wahlvorgangs stellt sich die Frage, welche Bischöfe die Kirche in der aktuellen Situation braucht. Tragen traditionelle Muster und Zuschreibungen überhaupt noch?
Anmeldung und weitere Infos unter: https://keb-rv.de/index.php?Page_ID=3&s_id=7&e_cat_id=2&e_id=636#e_id636