Tapferkeit braucht es, weil sich das Gute nicht von selbst durchsetzt, und weil wir Menschen verwundbar sind. Der Tapfere weicht den Gefahren nicht aus, gerade weil er das Leben liebt, statt es zu verachten. Der eigentliche Akt der Tapferkeit ist das Standhalten, keineswegs das Angreifen, und weit mehr als bloßer Mut; nicht Passivität, sondern Festhalten am Guten angesichts der Übermacht des Bösen. „Die Tugend der Tapferkeit bewahrt den Menschen davor, sein Leben auf solche Weise zu lieben, dass er es verliert.“ Die Situation, welche die Tapferkeit erfordert, ist eine Probe der Hoffenden.
Die neue Blitzlichtreihe steht erstmals unter einem Motto: Das Viergespann.
Der Reihentitel geht zurück auf ein gleichnamiges Buch des Philosophen Josef Pieper, der darin die vier Kardinaltugenden Gerechtigkeit, Klugheit, Maß und Tapferkeit behandelt, Tugenden verstanden als „Richtigkeit“ des Menschseins. Es geht um zeitlose, und damit immer aktuelle Wege, die zum Äußersten des Menschseinkönnens hinführen.
Jeder Abend steht für sich, und doch wird – wie im Titel „Viergespann“ angedeutet – auch die Dynamik und die Verwiesenheit der Tugenden aufeinander erhellt. Sichtbar wird im Einzelnen zudem, wie wichtig die Verständigung über das Seinkönnen des Menschen für unser Zusammenleben ist. Die Situation, in der Piepers Texte entstanden sind, gehören zu den dunkelsten Zeiten unserer Geschichte. Sie wollten dazu beitragen, „Menschen die innere Gestalt geben, in denen sie das Feuer bestehen konnten“ (Reinhold Schneider).
Einmal in der Woche für eine Stunde nur dies eine tun – Dasein. Was so einfach anmutet, ist vielleicht das Schwerste. Es bedarf dazu der Übung und der Erfahrung. Stehen, verbeugen, sitzen und gehen sind die Grundelemente unserer Übung. Ist der Ablauf erlernt, so bleibt er sich stets gleich. Und doch beginnen wir jedes Mal wieder aufs Neue. Ob jemand schon Jahre dabei ist oder aber zum aller ersten Mal spielt keine Rolle. Keiner ist dem anderen voraus und keiner hinterher. Kein Schüler, kein Lehrer. Denn jeder macht seine ganz eigene Erfahrung, die – anfangs vielleicht kaum bemerkt – weit über diese Stunde hinausreicht. Die Stille macht es möglich, dass wir stets neu beginnen. Schon tausend Mal getan, und beim tausend und einten Mal kann es doch ganz anders sein. Nicht weil wir es wollen, sondern weil es kommt. Ganz von selbst.
„Meditatives Tanzen“ möchte – wie andere meditative Übungsformen auch – Menschen einen Erfahrungsweg eröffnen, der zur eigenen spirituellen Mitte führt. Von hier kann sich die Begegnung mit mir selbst, die Begegnung mit meinem Mitmenschen und die Begegnung mit Gott erneuern und neu erschließen. Meditatives Tanzen ist Tanzen mit anderen um eine Raummitte. Wir kommen auf vielfältige Weise mit anderen in Verbindung, erleben dabei die Freude an der Gemeinschaft. Es schafft damit ein Gegengewicht zu unserem Alltag, der uns oft auf spezifisches Funktionieren und besondere Rollen festlegt. Das kann Kräfte freisetzen, die belebend im Alltag weiterwirken. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur Offenheit und Bereitschaft, sich einzulassen.
Die Kritik an der Kirchensteuer lässt viele hoffnungsvoll auf die Alternative einer Kultursteuer blicken. Warum lässt sie sich aber nicht so einfach auf Deutschland übertragen? Ist die Kirchensteuer wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Welche Reformen der deutschen Kirchenfinanzierung sind nötig?
Dieser Fragestellung wird die Referentin intensiv auf den Grund gehen.
In der hebräischen Bibel - dem "Alten Testament"- stehen die Buchstaben JHWH für den Namen Gottes. Viele Bibelübersetzungen - auch die neue katholische Einheitsübersetzung (2016) - wählen als Wiedergabe dafür die vier Buchstaben "HERR" - ein Ersatzwort, keine Übersetzung! Der Abend geht auf die Suche nach biblischen und spirituellen Mosaiksteinen zum Geheimnis des Namens Gottes; außerdem suchen wir nach Möglichkeiten, den unaussprechlichen Gottesnamen in der Verkündigung kreativ zum Klingen zu bringen.
Sind Sie abergläubisch? Während dieses Vortrags erfahren Sie vieles über den Aberglauben in Oberschwaben aus alter und neuer Zeit.
Böse Leute, Schrättele, Hexen und sogar der Teufel sollen hier in der Gegend ihr Unwesen getrieben haben. Hexen, die als schwarze Katzen das Vieh krankmachten oder den Kühen die Milch genommen haben. Leute die mit ihrem Blut dem Teufel einen Vertrag unterzeichneten und dabei ihre Seele verkauften. Mit allerlei Gegenzauber versuchten die Menschen damals wie heute das Böse abzuwehren. Während des Vortrags werden mündlich überlieferte, teilweise haarsträubende Geschichten zu diesen Themen erzählt. Die Teilnehmenden können auch eigene Erfahrungen und Geschichten einbringen.
Gläubige Vorstellungen von Maria sind vielfach befrachtet mit Legenden und Idealen, mit Wundererwartungen und Frömmigkeitspraktiken. Längst sind auch die Ambivalenzen ihrer Stilisierung zum jungfräulichen und demütigen Vorbild, insbesondere für Frauen, deutlich. Peter Walter und Mirja Kutzer legen eine kritische, zeitgemäße Mariologie vor. Sie unterziehen die vielfältigen, an die Gestalt der Mutter Jesu angelagerten Vorstellungen einer grundlegenden Revision und eröffnen so eine befreite und befreiende Sicht auf Maria. Inspirierende Impulse für eine heutige Mariologie und ein wichtiger Beitrag zur Diskussion um die Rolle der Frau in der Kirche.
Seit 2012 hat die im Jahr 2002 neugegründete jüdische Gemeinde Ulm wieder eine Synagoge – über 70 Jahre nach der Zerstörung der alten Synagoge in der Reichspogromnacht und der erzwungenen Auflösung der Gemeinde.
Sie haben die besondere Gelegenheit, die Synagoge im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Es erwartet Sie ein architektonisch beeindruckendes Haus der Gemeinschaft und des Gebets: klar, kantig und modern. Zentrum des Gebäudes ist der Betsaal mit seinen aus Davidsternen gebildeten und nach Jerusalem ausgerichteten Fensteröffnungen. Liturgisches Herzstück ist der Torahschrein mit der Torahrolle.
Bitte beachten: Alle erwachsenen Besucher müssen sich beim Betreten der Synagoge ausweisen. Männliche Besucher brauchen eine Kopfbedeckung, die sie auch vor Ort ausleihen können.
Das Nachtpilgern ist gestaltet mit Stationen, in denen Texte zur Nacht gelesen werden und es Impulse dazu gibt, sich allein und im Austausch mit spirituellen Nachterfahrungen auseinander zu setzen. Wir werden auch einen längeren Wegabschnitt im Schweigen gehen und allein den Geräuschen der Nacht lauschen, ebenso dann dem beginnenden Gesang der Vögel in Erwartung des neuen Tags. Den Sonnenaufgang erleben wir auf der Brünnensweiler Höhe mit Blick auf Alpen und Bodensee.
Rückfahrt ist dann nach einem gemeinsamen Frühstück vom nahe gelegenen Tettnang.
Die Pilgerstrecke beträgt ca. 16 km, von St. Christina, Ravensburg, zur Brünnensweiler Höhe und nach Tettnang.
Start: Samstag, 05. 07., 24 Uhr, in der Kirche St. Christina, Ravensburg
Rückkehr: Sonntag, 06.07., 8.07 Uhr, Bahnhof Ravensburg
Ravensburger Psalmen sind eine Reihe, bei der in künstlerischer Weise jeweils ein Psalm in den Mittelpunkt gerückt wird. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen sich mit den musikalisch vertonten Psalmtexten auseinanderzusetzen.