Sitzen, gehen, stehen, sich verbeugen, atmen – wachsein, hören, da sein. Einmal in der Woche, am frühen Abend, nach getaner Arbeit, eine Stunde lang, nur dies Eine tun: Nicht-Tun. Mit ganzer Intensität die Dinge so sein lassen, wie sie sind, von allem loslassen, ohne am Loslassen selbst festzuhalten. Die Gedanken gehen lassen und im Nicht-Denken das Denken erfahren. Dies Eine tun. Und wozu? Womöglich vielleicht nur, um frei zu werden im Blick, offen zu werden im Hören und um aufrecht zu bleiben in jeder Begegnung.
Ein späterer Einstieg in den Kurs ist möglich.
Zunehmend begegnet uns der Begriff „Spiritualität“. Es gibt kaum einen Beitrag - aus ganz unterschiedlichen weltanschaulichen Richtungen - zum Thema „Lebensqualität“ oder „dem Sinn des Lebens“, in dem nicht auf eine geklärte und gelebte Spiritualität als eine ganz wesentliche Voraussetzung hingewiesen wird. Woher mag das wachsende Interesse an Spiritualität kommen? Ist es Ausdruck einer Sehnsucht nach mehr Innerlichkeit angesichts einer allgegenwärtigen, oberflächlichen Äußerlichkeit? Ist es Ausdruck einer Sehnsucht nach mehr geistiger und geistlicher Tiefe angesichts eines unbefriedigenden, materiellen Konsums?
Es ist an der Zeit, darüber ins Gespräch zu kommen. Der angebotene Kurs geht den Fragen nach, was ist Spiritualität und wie kann ich Spiritualität einüben. Nach allem Sinnieren und Reden wollen wir aber auch ganzheitlich ins Erleben kommen.
Inquisition, Hexenverbrennung und Fegefeuer - das Christentum, so könnte man meinen, ist kein gutes Vorbild, wenn es um den Umgang mit Vielfalt und Verschiedenheit geht. Doch weit gefehlt. Dass es auch ganz anders sein kann, zeigt dieser Vortrag.
Christentum, das gab es von Anfang an nur im Plural. Wie mit Vielfalt umgehen? Diese Frage bewegte Christen schon als sie noch Juden waren.
Der Vortrag lädt dazu ein, die Vielfalt des Christentums und die bisweilen widersprüchliche Vielfalt der christlichen Bibel als ein Plädoyer für radikale Vielfalt neu zu entdecken: eine Perspektive, die Vielfalt nicht als Problem, sondern als Grundlage des gemeinsamen Glaubens begreift.
Für die Veranstaltung wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Es besteht die Möglichkeit, einen freiwilligen Beitrag zu leisten. Dieser geht an die Opfer der Flutkatastrophe im Jahr 2021. Bitte überweisen Sie einen selbst bestimmten Betrag unter dem Stichwort " Christentum_FreiwilligerBeitrag_Opfer Flutkatastrophe" an unsere Bankverbindung: Kreissparkasse Ravensburg, IBAN: DE49 6505 0110 0048 1438 88, SWIFT-BIC: SOLADES1RVB
In einem Gedicht heißt es: „Alles was wir sehen, hören, riechen, schmecken, denken, sagen und erfahren, verdichtet sich in uns, wird reif wie guter Wein und schön wie eine Rose sein.“ Griechische Dichter und Philosophen sprechen uns zu: „Werde, die du bist“ und in der christlichen spirituellen Tradition, weisen uns die Wüstenmütter und -väter eine Lebensspur in ein „Heilwerden des ganzen Menschen, in die Urschönheit und Ebenbildlichkeit Gottes“. Was heißt das für uns im Heute?Es gibt viele Erfahrungswege, viele Suchbewegungen zu den Lebensquellen, die uns stärken, wegweisend sein können - die uns zum Leben unterstützen. In welchen Lebensspuren finden wir unseren Sinn und was ist mir ganz persönlich wichtig? Welche Haltung fördert uns in unseren Aufgaben und Herausforderungen der heutigen Zeit? Dazu hören Sie Impulse aus der christlichen Mystik und aus der Tradition der Hesychia (Ruhe des Herzens). Auf die Teilnehmerinnen wartet ein Abendbrot.