Sprichwörtlich ist die Eselsbrücke ein Umweg, der aber letzten Endes schneller – oder überhaupt – ans Ziel führt. Dabei ist das Tier äußerst vorsichtig: Es setzt seinen Huf nur auf den Weg oder Steg, wenn dieser für ihn völlig solide scheint. Er überquert die Brücke nun, wenn er das Gefühl von Sicherheit hat. Damit ist die Eselsbrücke ein Symbol für Sicherheit – gerade beim Lernen.
Hier gilt eine „Eselsbrücke“ als Merksatz, die es erleichtert, Informationen einzuprägen. Ein solcher Merksatz nutzt das visuelle oder akustische Gedächtnis. Einige Sätze funktionieren wie kleine Geschichten, die dabei helfen, sich zu erinnern. Andere Eselsbrücken konstruieren die „Überquerungshilfe“ mit Hilfe von Anfangsbuchstaben. Oft sind die Sätze auch dann hilfreich, wenn es darum geht, sich Dinge zu merken, die man nicht allzu oft braucht.
Einige Beispiele: Die Reihenfolge der deutschen Bundeskanzler lässt sich über diese Eselsbrücke leicht einprägen: „Alle ehemaligen Kanzler bringen samstags knusprige Semmeln mit“. Die Anfangsbuchstaben der hier verwendeten Worte helfen dabei, sich an die Reihenfolge zu erinnern: Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder, Merkel. In der schwäbischen Version kann das Wort „Semmeln“ auch gerne mit „Seelen“ ersetzt werden.
Folgender Satz hilft dabei, sich an die fünf größten deutschen Städte zu erinnern: „Berliner Hamburger müssen köstliche Frankfurter essen“. Hier verbergen sich mit etwas Fantasie die Städte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Essen.
Einer der bekanntesten „Eselsbrücken“ lautet folgendermaßen: „Sieben, fünf, drei – Rom schlüpft aus dem Ei“. Sie weist darauf hin, das im Jahre 753 Rom gegründet wurde.
Eselsbrücken gibt es für äußerst viele Themengebiete. Wer zum Beispiel im Internet danach sucht, kann – auf unterhaltsame Weise – seinen Lernalltag erleichtern.
(Foto: Ansgar Scheffold auf Pixabay)