Last-Minute-Veranstaltungen

Im Ruhestand etwas Neues Lernen? Bewegung im digitalen Raum

Ein Beitrag zur Aktion "Kursgruß" von Annabel Munding, Leiterin keb Kreis Ravensburg e.V.

Im letzten Herbst war ich als Referentin zu Gast bei der „Woche der seelischen Gesundheit“ in München. Die Veranstaltungen standen unter dem Thema „Seelisch gesund im Alter“. Doch bevor ich der kleinen Gruppe Interessierter meine Gedanken vortragen konnte, musste ich ebenfalls schnell lernen und mich auf eine ungewohnte Situation einlassen: Als die Anfrage zu den notwendigen Medien kann, hatte ich einen klassischen Kursraum vor Augen.

Was mich erwartete, war eine Fläche in der Möbelabteilung des Diakonia-Kaufhauses in München. Mein Vortrag fand auf freier Bühne statt. Zwischendurch fragte mich ein älterer Herr, ob ich kurz zur Seite treten könnte, damit er an der Steckdose da hinten die Lampe ausprobieren könnte. Die Zuhörer saßen auf den Stühlen des Secondhand-Kaufhauses. Alle Sitzgelegenheiten trugen ein Preisschild. Ich dachte mir: Ich mache das Beste daraus. Die erste Verunsicherung wich recht bald: Mir machte die Veranstaltung Spaß, denn die Senioren, die mir gegenübersaßen, fragten interessiert nach. Ihnen war die Lernumgebung egal. Nur ich musste meine Routine überwinden.
Ähnlich müssen sich gerade ältere Menschen fühlen, denen der gewohnte Gang zu einer Veranstaltung verwehrt bleibt. Vielen fehlen gerade nicht nur Inhalte, sondern die in der offenen Erwachsenenbildung wichtigen Sozialkontakte. Sie fragen sich, ob es sich lohnt, sich mit dem Internet auseinanderzusetzen, um Alternativen zu nutzen. Digitale Kompetenzen helfen dabei, Bildungsinhalte zu erschließen, aber auch mit den Enkelkindern per Videotelefonie in Verbindung zu bleiben. Der frühere Bundesminister Franz Müntefering, 80 Jahre alt, sagte zum Lernen im Alter: „Es ist wichtig, dass wir Veränderungen in der Welt nicht ignorieren, sondern als Ältere daran mitwirken, sie menschlich zu gestalten“.
Es geht darum, Entwicklungen in der Welt nicht über sich ergehen zu lassen, sondern sich zu beteiligen, mitzugestalten und sein Wissen zu erweitern. Für Menschen ist das kein Problem – im Gegenteil: Das menschliche Gehirn kann nicht anders, als zu Lernen. Besonders motiviert sind wir Menschen dann, wenn wir Bildung dazu nutzen, Alltagsprobleme besser zu bewältigen. Viele Senioren bevorzugen schon lange den E-Book-Reader statt dem gedruckten Buch, denn mit dem Gerät kann man die Schriftgröße verändern und leichter lesen.

Im Mehrgenerationenhaus Rahlentreff / Weinbergstraße in Ravensburg kümmert sich ein Team in der Digital-Sprechstunde um Fragen zu digitalen Geräten. Auch die Sprechstunde musste sich neu organisieren und hat sich zur Telefonhotline gewandelt. Wer Fragen zum Smartphone, Tablet und anderen digitalen Geräten hat, kann sich am Samstag, 16.05. von 11 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 0751 / 18529856 mit seinem Problem an die Berater wenden. Es entstehen dabei nur die üblichen Festnetzkosten.

(Foto: Canvas_kostenlos / von Andrea Piacquadio)

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