Welz-Hildebrand brachte einen dreifachen Dank zum Ausdruck: der Kirchengemeinde St. Martin, die die Veranstaltungsräume seit 25 Jahren mietfrei zur Verfügung stellt, den Teilnehmenden, die teilweise über 20 Kurse mitgemacht haben und natürlich dem Referenten für seine ausdauer, seine Kreativität und Leidenschaft für die biblische Botschaft. Baumann zeigte sich überrascht und gerührt. Er habe nie gedacht, dass da einmal 50 Kurse daraus werden könnten. Er gab Dank und Anerkennung jedoch gleich an seinen Teilnehmerkreis weiter: es seien Menschen, die sich nicht mit der Banalität des Alltags zufrieden gäben, die mehr wissen wollten und über den Tellerran hinaus schauten. "Es ist ein wohltuender, lebendiger Kreis in Leutkirch und wir lernen viel voneinander“, so Baumann.
Die Bibelkurse der keb, die es nicht nur in Leutkirch, sondern auch an anderen Orten gab und gibt, entstanden aus einer Konzeption der keb in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. In den 1980er Jahren entwarf der theologische Referent der keb, Wolfgang Wieland ein Kurskonzept: je 9 Wochenendkurse für das Alte und das Neue Testament. Diese Kurse fanden in Klöstern und Bildungshäusern statt - eine hohe Hürde für eine Teilnahme. Die keb Kreis Ravensburg brach diese einzelnen Wochenendkurse auf je 5 bis 6 Abende herunter
„Der Kurs will durch erlebnisorientierte, ganzheitliche Bibelarbeit zentrale biblische Inhalte vermitteln, zum selbständigen Umgang mit der Hl. Schrift befähigen sowie zur Vertiefung des Glaubens beitragen“, so die damalige Kursankündigung. Dieser ganzheitliche Ansatz war neu, er umfasste auch Elemente wie Meditationen, Tänze, szenisches Spiel etc."Erlebnisorientiert" ist auch für Bernhard Baumann ein wichtiges Stichwort. Die Teilnehmenden sollen die biblische Botschaft am eigenen Leib spüren, sie sollen ihn im Spiel erfahren, dadurch dass sie in bestimmte biblische Personen schlüpfen und so den Text miteinander lebendig werden lassen.
Eine über Jahre weg weitgehend konstante Kursgruppe prägt den Leutkircher Bibelkurs, zu der aber immer wieder neue Personen dazustoßen, auch von außerhalb, so aus Kisslegg, Aitrach oder Isny. Zum „harten Kern“ gehören u.a. Ingrid Düsing, Bärbel Fischer und Margot Hepp mit ca. 44 bis 50 Kursen. „Wir schätzen nicht nur die Erläuterungen zu Bibeltexten, sondern auch die offene Diskussion über Glaubensfragen“, sind sich die langjährigen Teilnehmer einig. Im Lauf der Jahre haben sich bestimmte Rituale herausgebildet: so beginnt auch der 50. Bibelkurs mit einer kurzen Stillephase und einem Lied. Dann steigen die Teilnehmer/innen ein in das neue Thema "Gott! Was sonst?! Spurensuche im Neuen Testament".
Fotos: Carmen Notz, Leutkirch
Text: keb